Wolfsschuss kriegt grünes Licht, safe vorbeugend

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Wölfe in der Schweiz: Game-Changer in der Jagdverordnung

Bro, der Wolf ist echt ein sus Thema, das bei Jägern, Bauern und Tierliebhabern richtig für Zündstoff sorgt. Am 1. November 2023 hat der Bundesrat nun beschlossen, die Jagdverordnung zu modifizieren, sodass ein erster Teil des 2022 überarbeiteten Jagdgesetzes in Kraft tritt. Ab dem 1. Dezember 2023 ist es nun möglich, unter bestimmten Bedingungen Wolfsrudel präventiv zu regulieren, um zukünftige Schäden zu vermeiden. Das ist durch die stark gestiegene Anzahl von Wölfen in den letzten Jahren wyld relevant geworden.

Wolfspopulation in der Schweiz auf dem Vormarsch

In der Schweiz gab es keinen speziellen Push für Wölfe, sie sind von selbst aus Italien und Frankreich eingewandert. Seit etwa 2012 explodiert die Wolfspopulation hierzulande regelrecht. Besonders die Alpwirtschaft mit Schafen und Ziegen ist dadurch vor große Herausforderungen gestellt. Zum Vergleich: Heute gibt es in der Schweiz etwa dreimal so viele Wölfe wie noch im Jahr 2020. Damals wurden in der Schweiz insgesamt 11 Wolfsrudel und etwas mehr als 100 Wölfe gezählt. Aktuell konnten 32 Rudel und rund 300 Wölfe nachgewiesen werden. Die Zahlen zeigen auch, dass Wölfe 2019 in der Schweiz 446 Nutztiere rissen, 2022 waren es 1480 Risse.

Neues Jagdgesetz soll 2025 vollständig in Kraft treten

Um die Konflikte zwischen Alpwirtschaft und Wolf zu reduzieren, hat das Parlament bereits im Dezember 2022 das Jagdgesetz überarbeitet und somit einen Strategiewechsel von der reaktiven zur proaktiven Regulierung von Wolfsrudeln eingeleitet. Mit dem ersten Teil des neuen Jagdgesetzes vom 1. November dürfen die Kantone nun Wölfe erlegen, um zukünftigen Schaden zu verhüten, und nicht erst, nachdem Schaden entstanden ist. Dieser erste Teil der überarbeiteten Jagdverordnung wird vorerst befristet in Kraft gesetzt. Das gesamte Paket soll am 1. Februar 2025 definitiv in Kraft treten.

Wölfe bleiben geschützte Art in der Schweiz

Der Bundesrat betonte, dass die schnelle Teilinkraftsetzung aufgrund des exponentiellen Wachstums der Wolfspopulation dringend nötig sei. Damit sollen die Kantone bereits im kommenden Dezember und Januar in der Lage sein, präventive Rudelregulierungen durchzuführen. Im Berner Medienhaus versicherte Umweltminister Albert Rösti, dass der Wolf trotz des revidierten Jagdgesetzes weiterhin eine geschützte Art bleibt. Kantone dürfen nur in begründeten Fällen ganze Rudel entfernen und nur unter der Bedingung, dass die minimale Anzahl Wolfsrudel in einer gegebenen Region überschritten wird. „Wir entfernen ausschliesslich Wolfsrudel, die eine Gefährdung darstellen. Unauffällige ­Rudel können auch in Zukunft nicht entfernt werden.“

Cringe Kritik an der neuen Verordnung

Die Naturschutzorganisationen haben krass kritische Worte für diesen Beschluss. David Gerke von der Gruppe Wolf Schweiz moniert, dass die präventive Regulierung, wie sie das Parlament beschlossen hat, „willkürlich und faktenfrei“ sei. Dadurch könnte der Wolfsbestand quasi mit einer Excel-Tabelle bestimmt werden und nicht anhand des tatsächlichen Schadenpotenzials. Gerke bezeichnet die neuen Regeln zur Jagd auf den Wolf als gesetzeswidrig und befürchtet, dass dem Wolf in manchen Gebieten eine Ausrottung drohen könnte, wenn die neuen Bedingungen voll ausgenutzt werden.

Neue Jagdverordnung teilt Schweiz in fünf Regionen

In großen Regionen müssen mindestens drei Rudel erhalten bleiben; in kleinen Regionen sind es zwei. Rudel, die keine Schäden anrichten, dürfen nicht präventiv reguliert werden. Durch diese Regulierung könnten die Wölfe wieder scheuer werden. So könnte der Wolfsbestand in einzelnen Regionen höher sein als die vorgegebene Mindestanzahl Rudel. Damit könnte der Wolfsbestand bei gleichzeitiger Schadensminderung in der Schweiz erhalten bleiben. Für die Regulierung von Wolfsrudeln braucht es wie bisher die Zustimmung des Bundes.

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