Esel auf der Überholspur
Das Klischee, dass Esel stur sind, wird bei Eselrennen gekonnt widerlegt. Letzten Samstag zeigten 17 Esel und ihre 60 menschlichen Begleiter beim Grand Prix, was sie draufhaben. Überraschungssiegerin: Eselin Jona mit Reiterin Annika Litscher.
Underdog Eselin Jona
Jona, eine vierjährige weiss-graue Eselin, galt als Außenseiterin. Anfangs lief es nicht rund: Hindernisse wurden verweigert und Strafminuten gesammelt. Romana Gassner, die Präsidentin des Eselfests und Besitzerin von Jonas Stall, meinte: „Beim Parcours hat Jona nicht geglänzt. Sie ist schüchtern und braucht Zeit, um sich auf neue Dinge einzulassen.“
Überraschungssieg
Vor großem Publikum überraschte Jona alle. Auf der Strecke vom Hotel Vögeli zum Kreisel nahe Restaurant Turna und zurück, legte sie auf den letzten Metern einen Endspurt hin. Reiterin Annika Litscher, 11, war baff: „Beim Kreisel hat Jona einfach nochmal Vollgas gegeben.“
Favorit Atlas geschlagen
Favorit Atlas, ein erfahrener weisser Esel und Vater von Jona, musste sich geschlagen geben. Romana Gassner meinte: „Niemand hätte gedacht, dass Jona das Rennen gewinnen würde. Die meisten hatten auf Atlas gesetzt.“ Reiterin Nicole Litscher, 13, konnte den Sieg nicht sichern, nachdem Atlas kurz vorm Ziel zum Publikum abbog.
Esel bleiben Esel
Verweigerungen und Ausbrüche sind beim Eselfest normal. Romana Gassner betont: „Das tun sie, wenn sie Angst haben oder etwas nicht kennen. Dann bedarf es viel Überzeugungsarbeit.“ Tierwohl steht an erster Stelle: „Wenn sie nicht wollen, dann wollen sie eben nicht. Das muss akzeptiert werden, denn es gilt: Die Tiere müssen immer mit Respekt behandelt werden.“ Esel wie Atlas und Jona zeigen, dass Respekt der Schlüssel zum Erfolg ist.