Ruggell kickt AfD-nahen Liechtensteintag aus dem Game

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Im Kamin chillen ein Deutschland- und ein Russlandflag, daneben eine over-the-top Golduhr und auf dem Tisch vorne sind zwei Bier bereit zum Abhängen. Eine cosy Stimmung, wo der Host Alexander von Bismarck ist. Der Dude ist nicht nur der Grossepfe von dem ersten deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck, sondern er wurde auch dabei erwischt, an einem sly Geheimtreffen von Rechten und Rechtsextremen in Potsdam mitzumachen. Dieses Treffen wurde vom Recherchenetzwerk Correctiv aufgedeckt, was zu deutschlandweiten Demos gegen die AfD und rechte Kräfte führte.

Was geht auf YouTube und warum kein Liechtensteintag?

Der Adelstyp hat angefangen, seine Meinung zum aktuellen Weltgeschehen auf seinem eigenen YouTube-Channel zu teilen – besonders über die Russlandpolitik und angebliche Medienzensur. Und am 19. April sollte von Bismarck beim „Liechtensteintag“ in Ruggell über das Thema „Gerät die Welt aus den Fugen? Wo bleibt die Diplomatie!“ sprechen.

„Wir sind nicht bereit, zu Lasten des guten Rufes unserer Gemeinde das geringste Risiko einzugehen.“

Doch das geht jetzt erstmal nicht, weil die Gemeinde Ruggell hat beschlossen, die Erlaubnis für den „Liechtensteintag“ zurückzuziehen: „Wir sind nicht bereit, zu Lasten des guten Rufes unserer Gemeinde das geringste Risiko einzugehen“, sagt Vorsteher Christian Öhri.

Wer sind die Leute bei der illustren Runde und was ist ihr Plan?

Was hat dazu geführt, dass eine illustre Runde aus AfD-Financiers, rechtslibertären Wortführern und Finanz-Youtubern, die Verschwörungstheorien verbreiten, in Ruggell zum „Liechtensteintag“ zusammenkommen will?

Der „Liechtensteintag“ und seine wahre Natur

„Der Investorentag in Liechtenstein – Erhalten Sie einen Experteneinblick in das Thema Geldanlagen und erfahren Sie, wie Sie ihr Geld sicher und rentabel anlegen können“ – das klingt ziemlich harmlos, was sich angeblich hinter dem „Liechtensteintag“ verbirgt, der im April bereits zum zweiten Mal in Liechtenstein stattfinden sollte. Aber jetzt hat sich die Situation geändert.

Warum findet der „Liechtensteintag“ nicht in Deutschland statt?

Jetzt sind nur Referenten aus Deutschland geplant und es gibt keinen Bezug mehr zu Liechtenstein, sagt Öhri. Die Gemeinde ist nicht daran interessiert, den Saal für Veranstaltungen ohne erkennbaren Bezug zu Land und Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Öhri fragt sich: „Warum findet ein solcher Anlass von ausschließlich deutschen Referenten vor einem zu erwartenden großmehrheitlich deutschen Publikum nicht in Deutschland statt?“

Neue Informationen bringen Veränderungen

Wegen dieser neuen Infos hat die Gemeinde entschieden, die Erlaubnis zu widerrufen. „Neben dem, dass für uns der Liechtensteinbezug gänzlich fehlt, sind wir uns aufgrund der erhaltenen Informationen auch nicht mehr sicher, ob im Vordergrund der Veranstaltung wirklich nur Geldanlagen und Investitionsausbildung stehen“, sagt Öhri.

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