Press-Flex: Liechtenstein hinkt der Schweiz hinterher

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Slide in Press Freedom Ranking

Also echt krass, wie Liechtenstein’s Status in Sachen Pressefreiheit im diesjährigen Ranking von Reporter ohne Grenzen (RSF) abgerutscht ist. Von Platz 11 auf Platz 15, Leute! Das liegt nicht nur daran, dass andere Länder den Game upgelevelt haben, sondern auch, dass die Situation in Liechtenstein selbst nicht mehr so fresh ist.

Not So Cool Facts

RSF meint zwar, Pressefreiheit in Liechtenstein ist „zufriedenstellend“, aber von 100 Punkten, die die Organisation verteilt, hat Liechtenstein nur 81,52 eingesackt. Im Vorjahr waren’s noch 84,47 Punkte. Katharina Viktoria Weiss, Pressesprecherin von RSF, meint, das liegt auch am „Volksblatt“-Aus letztes Jahr. Jetzt gibt’s dort nur noch halb so viele Tageszeitungen. Aber sie warnt auch davor, zu viel in die Platzierungsänderungen reinzuinterpretieren: „Wir sitzen in West- und Mitteleuropa doch alle noch in einem sehr, sehr privilegierten Boot.“

Why The Drop?

Das jährliche Ranking basiert auf fünf Punkten: Sicherheit, rechtlicher Rahmen, politischer Kontext, wirtschaftlicher Kontext und soziokultureller Kontext. Liechtenstein hat die schlechtesten Punkte beim wirtschaftlichen Kontext einkassiert. RSF meint, das liegt an dem kleinen Werbemarkt und der geringen Anzahl von Abonnenten, was es schwierig macht, ein Medienunternehmen rentabel zu betreiben. Radio Liechtenstein bekommt als öffentlich-rechtlicher Sender die meiste staatliche Unterstützung. Die anderen Medien müssen mit kleineren Subventionen klarkommen, die aber nicht ausreichten, um die Schließung des „Liechtensteiner Volksblatts“ zu verhindern.

Major Drop In Sociocultural Indicator

Der größte Absturz kam jedoch beim soziokulturellen Indikator: Liechtenstein fiel von Platz 7 auf Platz 32. RSF merkte noch 2023 positiv an, dass öffentliche Verunglimpfungen im Land eher selten seien. Jetzt stellt die Organisation fest, dass im Zuge der Coronapandemie Gruppen und Einzelpersonen mit extremistischem Gedankengut mehr Sichtbarkeit gewonnen haben und einen medienfeindlichen Diskurs beeinflussen.

Best In Terms Of Security

Liechtenstein hat die besten Punkte in Sachen Sicherheit eingesackt: Platz 2. Aber RSF schreibt auch, dass Reporter und Medien während der Proteste gegen die Coronamaßnahmen extrem verbal angegriffen wurden. Bei politischem und rechtlichem Kontext gab’s fast keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. RSF findet, dass die Verbindungen der Großparteien zur Presse schwächer geworden sind, seitdem es nur noch eine Tageszeitung gibt. Aber generell geben die Medien vielen politischen Meinungen Raum.

Political Influence And Self-Censorship

Aber RSF warnt, dass die politischen Parteien einen „erheblichen Einfluss“ auf alle Medien des Landes haben: Tageszeitung, öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Fernsehen. Dadurch könnten Journalisten dazu neigen, sich selbst zu zensieren. Außerdem verweisen sie auf das dichte soziale, kulturelle und politische Netz, das in einem Kleinstaat herrscht. Das könnte Journalisten unter Druck setzen, Skandale zu vermeiden.

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