Energiewende in Liechtenstein: What’s the vibe?
Nachdem die beiden Energievorlagen am 21. Januar kein Go bekommen haben, hat die Freie Liste angekündigt, alles zu geben, damit Liechtenstein nicht den Anschluss an die Energiewende verpennt. Und jetzt legen sie mit einer parlamentarischen Initiative nach, die den Leuten erlaubt, selbst zu entscheiden, ob sie aktiv werden wollen im Energiebereich – ohne dass ihnen dabei fette finanzielle Hürden in den Weg gelegt werden.
Unstrittige Punkte wieder auf den Tisch bringen
Die Landtagsabgeordnete Manuela Haldner-Schierscher erklärt, es ginge darum, unstrittige Aspekte der Vorlage trotzdem durch den Landtag zu bringen. Dafür soll das Energieeffizienzgesetz so geändert werden, dass Banken ihren Kunden zinslose Kredite für energetische Massnahmen anbieten können und das Land diese refinanziert. Die Freie Liste glaubt, dass dadurch der Umstieg auf erneuerbare Energien gefördert und Haushalte, die unter hohen Energiekosten leiden, entlastet werden können.
SMARTer Modalsplit und Busverbesserung
Im März sollen zwei Vorstöße im Bereich der Mobilität im Landtag behandelt werden: Eine Motion für einen „SMARTen Modalsplit“ und eine weitere, die als Bus-Grundangebot mindestens einen Halbstundentakt vorsieht.
Das 2020 verabschiedete Mobilitätskonzept 2023 ist eine wichtige Basis für Liechtenstein. Es enthält nicht nur detaillierte Leitprojekte, sondern zeigt auch, wie die Mobilität in Liechtenstein langfristig aussehen kann und soll. Die FL-Abgeordnete Manuela Haldner-Schierscher stellte am Montag zusammen mit FL-Fraktionssprecher Patrick Risch und Geschäftsstellenleiterin Tatjana As“Ad zwei Vorstöße im Bereich der Mobilität vor. Beide sind Motionen, mit denen die Regierung beauftragt werden soll, dem Landtag einen Vorschlag zu unterbreiten.
Was sind die Ziele?
Die Regierung soll Maßnahmen ergreifen, um bis 2030 einen Modalsplit von 50 MIV (Motorisierter Individualverkehr) : 50 Umweltverbundverkehr (Bus, Bahn, Fahrrad, Fußverkehr) zu erreichen. Mit SMART (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert) sollen Ziele gesetzt werden, die eine nachhaltige Mobilität ermöglichen.
Der Modal-Split in Liechtenstein ist mit einem MIV-Anteil von 75 Prozent noch immer sehr hoch. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs liegt bei 13 Prozent, der Langsamverkehr (Fahrrad und Fußverkehr) bei 12 Prozent.
Busangebot verbessern
Die Regierung soll vom Landtag beauftragt werden, das Gesetz Verkehrsbetrieb „LiechtensteinMOBIL“ so zu ändern, dass als Grundangebot mindestens ein Halbstundentakt auf allen Linien vorgesehen ist. Die Freie Liste kritisiert, dass im öffentlichen Verkehr noch keine Qualitätsverbesserungen spürbar sind und fordert einen Halbstundentakt auf allen Linien von Betriebsbeginn bis Betriebsende, gekoppelt mit einer Linienoptimierung und schlankeren Anschlüssen.