Mix macht’s möglich: Energieproblem geknackt!

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Wyldes Energie-Meeting in Triesenberg

Yo, also check das: Im Theodul Saal war mal ne richtig bunte Crowd, so wie Vorsteher Christoph Beck noch nie gesehen hat. Warum? Der Verein Elf hat da ’ne Diskussion zum Thema «Energieautarkes Liechtenstein» geschmissen. Acht Cracks haben kurze Reden gehalten und danach durfte die Crowd ihre Meinung droppen. Themen des Abends waren: Wie kann Liechtenstein genug Strom für sich selbst produzieren und macht das überhaupt Sinn?

Kein Konsens, aber Mix aus Energiequellen könnte slayen

Über die Umsetzung konnte sich die Gang nicht einigen: Einige standen auf eine Photovoltaik-Pflicht, andere wollten ihre Entscheidungsfreiheit behalten. Aber alle waren sich einig, dass eine Energiequelle allein nicht den Job erledigt. Vorsteher Beck, der sich als Elektrotechniker mit dem Thema auskennt, hat es nach zwei Stunden so zusammengefasst: «Ich bin davon überzeugt, dass es der Mix macht. Man wird auch Kompromisse eingehen müssen, sonst funktioniert’s nicht.»

Solarenergie ist noch nicht maxed out

In den letzten Jahren hat Liechtenstein vor allem auf Solarenergie gesetzt. Aber das Potenzial ist noch nicht voll ausgeschöpft. «Es wäre möglich, allein mit Solarenergie das ganze Land zu versorgen», meinte Josef Vogt, der Vizepresi der Solargenossenschaft. Dafür müssten aber noch mehr leere Dächer und andere Flächen mit Photovoltaik ausgestattet werden. Aktuell produzieren die Solaranlagen im Land nur fünf Prozent des möglichen Potenzials.

Windkraft könnte der next big thing sein

Windkraft ist in Liechtenstein noch nicht so richtig angekommen. 2017 wurde ein Windpark in Balzers noch vom Volk abgelehnt. Aber der Energiemangel der letzten Jahre hat die Leute dazu gebracht, sich wieder mit solchen Projekten zu beschäftigen. «Der Vorteil ist, dass die Energiegewinnung konträr zur Solarenergie passiert», erklärte Stefan Volland von den Liechtensteinischen Kraftwerken (LKW). Die Windräder könnten also gerade dann effizient sein, wenn Photovoltaikanlagen kaum Strom produzieren.

Diskussionen über Ausleitkraftwerk und neue Technologien

Ein Ausleitkraftwerk im Binnenkanal wurde ebenfalls diskutiert. «Wir wollten die Idee zumindest prüfen lassen», sagte der Abgeordnete Herbert Elkuch. Daniel Forlin und Marc Good von Liechtenstein Wärme hoben die Bedeutung der Leitungen hervor: «Wir wissen nicht, wohin die Reise führt, doch wir haben ein funktionierendes Netz und sind für alles gerüstet».

Kleine Energiequellen und Holzverbrennung

Auch kleinere Energiequellen und die klassische Holzverbrennung könnten einen Beitrag leisten. «Es wird nur so viel verwendet, wie auch nachwachsen kann», erklärte Siegfried Kofler vom Verein Holzkreislauf.

Energieautarkes Liechtenstein?

Cosmas Malin von Liconic sieht die Möglichkeit eines energieautarken Liechtensteins, aber es sei auch eine Frage der Kosten und der Speicherung. Grundsätzlich wurde der Trend zu erneuerbaren Energien und einer Abkehr von fossilen Stoffen befürwortet. Nur ein Dude im Publikum setzte sich für Kernkraft ein, weil seiner Meinung nach das Energieproblem nicht anders zu lösen ist. «Der geringe Eigenversorgungsgrad schafft Abhängigkeiten», betonte der Landtagsabgeordnete Günter Vogt. Dem wurde noch hinzugefügt: «Man könnte auch ganz einfach weniger Energie brauchen.»

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