«Mein Mann ins Heim zu bringen, war der schlimmste Tag meines Lebens.»

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Aus dem Fotoalbum: Yvonne und Josef Walser in ihrem Wohnzimmer. (Bild: Elisabeth Bauer)

Langsame Diagnose

Yvonne Walser, 71, beschreibt den langsamen Beginn der Alzheimer-Demenz ihres Mannes Josef vor fünf Jahren. In Liechtenstein sind derzeit etwa 700 Menschen betroffen, mit einer Prognose von fast 900 bis 2040. Während Betroffene oft nur kurz leiden, tragen Angehörige die Hauptlast.

Verdrängung und Isolation

Josefs Demenz äußerte sich zuerst in seiner Sprache, was Yvonne zunächst als schlechte Tage abtat. Er verweigerte die Realität seiner Krankheit, was zu Wutanfällen führte. Josef, ein geselliger Zimmermann, zog sich zurück. Freunde und Familie konnten nicht mehr mit ihm kommunizieren, was Yvonne in die Isolation trieb.

Demenz-Risiken

Psychologe Matthias Brüstle betont, dass ein neues Medikament nicht zugelassen wurde. Übergewicht, Bewegungsmangel und Bluthochdruck sind Hauptfaktoren, aber auch gesunde Menschen wie Josef können betroffen sein.

Umgang und Unterstützung

Yvonne lernte, mit der Krankheit zu leben, oft mit humorvollen Momenten. Unterstützung fand sie bei Demenz Liechtenstein und im Tagestreff „Vergissmeinnicht“. Sie musste Josef schließlich ins Heim bringen, eine der schwierigsten Entscheidungen ihres Lebens.

Gemeinschaft und Akzeptanz

Josef verstarb vor vier Monaten, erkannte Yvonne aber bis zum Schluss. Heute arbeitet sie ehrenamtlich im Pflegeheim und betont die Wichtigkeit des Austauschs und der Akzeptanz. Sie ist stolz auf ihre Bewältigung und erkennt, dass viele ähnliche Herausforderungen haben.

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