Macht eine Alternative die Tradition kaputt?

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Die Eschner Funkenzunft «Hinterdörfler» gestaltete im vergangenen Jahr aufgrund der Diskussionen in Vorarlberg die Funkenhexe als halb männliche

Funkenhexe: Tradition trifft auf Moderne

In Liechtenstein fliegen die Funken – und immer mit dabei: die Funkenhexe. Diese Stroh- und Reisigkonstruktionen, gekleidet in Lumpen und oft auf einem Besen thronend, sind der Star beim alljährlichen Funkenabbrennen. Mit Böllern im Gepäck, symbolisiert die Hexe den Abschied vom Winter. Die Tradition ist eng mit der Fasnacht verknüpft, auch wenn Historiker wie Georg Kieber betonen: „Die Hexe ist als Symbol aus einer Zeit vor den Hexenverbrennungen zu verstehen.“

Herkunft und Wandel

Der Ursprung der Funkenhexe ist nicht eindeutig datiert, könnte aber im 19. Jahrhundert liegen. Historiker Michael Kasper erzählt, dass das Funkenabbrennen fast verloren ging und die Hexe eingeführt wurde, um das Spektakel zu retten. Kieber meint, das Verbrennen von Figuren reiche bis in vorchristliche Zeiten zurück.

Zeitgemäße Anpassungen?

Diskussionen um die Hexe sind am Start. Kieber schlug vor, auch mal männliche Puppen zu basteln, stieß jedoch auf Widerstand. Daniel Quaderer denkt, eine modernere Figur wie der Zürcher „Böögg“ wäre passender. Traditionen müssen sich ändern, um relevant zu bleiben, so Quaderer. Einige Bräuche, wie das „Uierla“, verschwinden bereits aus dem Alltag.

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