Neue Meldungen über Missbrauch in der Kirche
Das Bistum Basel meldet 120 neue Fälle von sexuellen Übergriffen seit der letztjährigen Pilotstudie. „Der Fortschritt in der Aufarbeitung ist sichtbar“, so das Bistum. Insgesamt wurden 105 Akteneinsichten vorgenommen, und 76 Empfehlungen wurden Bischof Felix Gmür übergeben. Alle diese Handlungsanweisungen wurden unverändert umgesetzt.
Fälle in Bearbeitung
Aktuell sind noch 44 Meldedossiers in Bearbeitung, die meisten betreffen bereits verstorbene Personen und verjährte Übergriffe. Vor drei Jahren wurde dem Historischen Seminar der Uni Zürich der Auftrag zur Missbrauchsaufarbeitung erteilt. Die Pilotstudie dokumentierte 1002 Fälle seit 1950, wobei eine hohe Dunkelziffer angenommen wird. Folgestudien laufen.
Kirchenaustritte und Reformierte
Die Studie führte zu einer Austrittswelle aus katholischen Kirchgemeinden, was auch die Evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz (EKS) traf. EKS-Präsidentin Rita Famos wollte eine Dunkelfeldstudie in der Schweiz durchführen, scheiterte jedoch im Kirchenparlament. Der 1,6-Millionen-Franken-Kredit wurde abgelehnt, jedoch wurde eine Arbeitsgruppe zur Prüfung einer internen Studie eingesetzt.