Archäologie-Bonanza in Liechtenstein
In der Obergasse 46 in Liechtenstein ist ein spannender Fund ans Licht gekommen. Nach dem Abriss eines alten Gebäudes wurden fünf Gräber entdeckt, darunter erstmals Sargreste aus dem Frühmittelalter. Sarah Leib, die Archäologie-Chefin, bezeichnet den Fund als „einzigartig“. Ein Sarg könnte zwischen 1200 und 1500 Jahre alt sein. Aktuell laufen Radiokarbonuntersuchungen, um das genaue Alter zu bestimmen. Die Skelette und Sargreste wurden ins Labor nach Triesen gebracht, wo sie gründlich analysiert werden. Auch Mauerreste sind Teil des Fundes, was auf eine frühere Ruine hindeutet.
Römische Relikte und antikes Upcycling
Neben den Gräbern fanden Archäologen römische Keramikteile, Werkzeuge und Münzen, darunter eine mit der Inschrift „Imp. Constantinus“. Besondere Aufmerksamkeit zog ein Handwerkzeug mit Geweihgriff auf sich, dessen ursprüngliche Nutzung noch unklar ist. Bernd Heinzle, Grabungsleiter, hebt hervor, dass Abfälle oft die spannendsten Geschichten erzählen.
Ein neues Puzzleteil fürs Kastell
Die Ausgrabungen enthüllen römische Siedlungsstrukturen, die bisher unbekannt waren. Dies könnte neue Erkenntnisse über das römische Kastell in Schaan liefern. Sarah Leib ist überzeugt, dass die nächsten Monate weitere Puzzleteile zutage fördern werden.
Potenzial für mehr
Seit September laufen die Grabungen, und weitere Gräber könnten noch entdeckt werden. Die Archäologie-Abteilung bleibt auch nach Abschluss der Grabungen am Ball, um weitere Funde zu sichern.