Mutiger Move im Theater Karussell
Das Theater Karussell wagt sich an Friedrich Dürrenmatts eigenwilliges Stück «Frank der Fünfte» aus dem Jahr 1959. Regisseurin Kristin Ludin bringt die brisanten Themen Macht, Verantwortung und Ethik ins Rampenlicht. Während der erste Teil des Stücks verwirrend wirkt, entfaltet sich im zweiten Akt ein bizarrer Charme. Dürrenmatts Absicht, die schlimmstmögliche Wendung zu finden, bleibt bis zum Schluss präsent.
Frank und die Power-Games
Im Zentrum steht Frank, der die fünfte Generation einer Privatbank leitet, jedoch ein echter Antiheld ist. Franks Kids, Herbert und Franziska, übernehmen die Bank mit dem Ziel, „Babylon zu stürzen“. Die Operettenklänge von Paul Burkhard untermalen die Satire auf den Finanzkapitalismus, gespielt von Marco Schädler, Günther Matt und Andreas Übleis.
Eine Bühne voller Überraschungen
Trotz krankheitsbedingter Umbesetzungen glänzt das Ensemble mit scharfem Humor und ironischen Texten. Das Bühnenbild von Heinz Brehm, mit einem vielseitigen Podest und Café-Setting, bietet eine passende Kulisse. Das Theater Karussell verdient Respekt für den mutigen Schritt, dieses zeitlose Stück zu inszenieren.