„Die Peps“: Von der Couch straight auf’s Dancefloor!

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Homeboys und Homegirls, hier geht’s wyld zu!

Yo, die Crowd in Liechtenstein ist nicht gerade die wildeste, wyldes Abgehen, krasses Feiern, Abtanzen – das ist hier nicht gerade das Ding. Aber wenn die Leute dann plötzlich mitwippen, mitklatschen und mitsingen, und sich sogar auf die Tanzfläche trauen – da muss die Band echt was draufhaben. So wie «The Peps», die neue, lokale Mundart-Band. Ihr Song «Tanza» wird bei den Gigs zum Programm.

Public Gig Nummer Vier – Intim und Rizz

Letzten Samstag haben «The Peps» – die Band, die nach dem legendären verstorbenen Volksmusiker Pepi Frommelt benannt ist – im Kulturlokal «Engel» in Nendeln gerockt. Das war ihr vierter öffentlicher Auftritt und nach den «Vaduz Soundz» oder «Pepis Folksfäscht» war das ein richtig intimer Gig.

Funky Opener und eine Mission

Die Stimmung war trotzdem wyld: Schon beim funky Opener «The Peps we are» hat die sechsköpfige Truppe ihre Energie und Musikliebe direkt auf die Crowd übertragen. Die Mission der Band klingt erst mal sus: Sie wollen «Liader us der Obterteli» – so heißt ihr neues Debütalbum – für alle hör-, erleb- und tanzbar machen. Traditionelle Musik aus Pepi Frommelts Sammlung wurde dafür neu arrangiert und mit Texten versehen, die heute passen. Das Ergebnis: die alte Volksmusik schwingt nur noch unterschwellig mit, der Spirit der ursprünglichen Songs soll aber nie ganz verloren gehen.

Gratwanderung zwischen Tradition und Modernem

Die Band wagt sich auf eine Gratwanderung. Wenn Rahel Oehri-Malin in der Ballade «Milliona Sterna» von nächtlichen Wanderungen erzählt oder in «Do ghör i hi» ihre Liebe zu Liechtenstein ausdrückt, berührt sie die Herzen von Fans der tradimäßigen Musik. Für andere, die den poppigen, rockigen und funky Stil der «Peps» mögen, sind diese Songs vielleicht etwas zu cringe. Auf der anderen Seite können sich diese Leute über Hits wie das lateinamerikanisch angehauchte «Tanza» oder das neue «Partybomba» freuen – beides echte Banger, die jeden zum Tanzen bringen.

Vom Drahtseilakt und Humor

Die «Peps» selbst wissen am besten, dass sie sich mit ihrem Mix aus Pop, Rock, Funk und Reggae und alten Melodien auf ein musikalisches Drahtseil begeben. Das hat das Publikum am Samstag bei «C’est la vie» auch gemerkt: «Chom mier wageds jetz eifach mol / Musighistorisch e biz brutal / Mänge tuets weh, wie immer isch jo klar / Denn nur wenns würkli nervt, de gohts viral», sang Mark B. Lay im dritten Song. Wer genau hinhört, merkt: Bei den «Peps» ist immer ein Schuss Humor dabei – etwa in den Songs «Oh, wenn i Geld gnuag hett», in dem Oehri-Malin das «agene Hüüsle» besingt, oder «Der Dengilima».

Resumé und Ausblick

So schaffen es «The Peps», ganz viel Liechtenstein in ihre Musik zu packen und in die Jahre gekommene Musik in die Gegenwart zu katapultieren. Die Crowd in Nendeln war sichtlich begeistert – und wenn der eine oder andere Zuhörer das Wort «Bördile» noch nicht kannte, weiß er jetzt: Es ist nichts anderes als ein kleines Bündel zusammengebundener Holzscheite.

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