Das Problem, genug Kohle zum Leben zu haben, könnte noch krasser werden

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Sein Geld auf ein Sparkonto einzuzahlen

Neuer Vorstoß für Mindestlohn?

Die Freie Liste plant möglicherweise einen neuen Vorstoß für einen gesetzlichen Mindestlohn in Liechtenstein. Ziel ist es, prekäre Jobs und „working poor“ zu verhindern. Eine theoretische Basis steht schon.

Mindestlohn-Berechnungen

Die Regierung hat in einer Interpellationsbeantwortung zur Lohngerechtigkeit klargestellt, dass für einen Einpersonenhaushalt 3462 Franken monatlich oder ein Jahreseinkommen von 45.000 Franken nötig wären, um ohne staatliche Hilfen auszukommen. Davon gehen 5600 Franken für Sozialabgaben, 1200 Franken für Steuern und 3500 Franken für Krankenkassenprämien ab, sodass 34.600 Franken übrig bleiben – knapp über der Armutsgefährdungsgrenze von 34.520 Franken.

Keine gesetzliche Regelung

Liechtenstein hat keinen gesetzlichen Mindestlohn, aber in einigen Branchen gibt es allgemein verbindliche Gesamtarbeitsverträge (GAV) mit Mindestlöhnen. Die Regierung betont die wichtige Rolle dieser Zusammenarbeit für faire Arbeitsbedingungen und zur Vermeidung von Lohndumping.

Kritik und Risiken

Der LANV kritisierte, dass trotz niedriger Löhne Bewilligungen erteilt wurden, besonders in Branchen ohne GAV. Die Regierung befürchtet, dass ein gesetzlicher Mindestlohn zu weniger Jobs im Niedriglohnsektor führen könnte, was Berufsanfänger und Geringqualifizierte trifft.

Langfristige Ziele

Liechtenstein strebt an, existenzsichernde Maßnahmen überflüssig zu machen. Fokus auf Ausbildung, dynamischen Arbeitsmarkt und wettbewerbsfähige Unternehmen sind essentiell. Ergänzungsleistungen sollen Ausnahme bleiben. Angesichts des Arbeitskräftemangels erwartet die Regierung steigende Löhne, wie bereits in der Gastronomie spürbar.

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