Herbstkonzert: Romantik pur mit Mozart und Mendelssohn
Beim diesjährigen Herbstkonzert des Orchesters Liechtenstein-Werdenberg letzte Woche Freitag drehte sich alles um die Romantik. Diese Epoche ist bekannt für die Auflösung klassischer Strukturen und die kreative Freiheit der Komponisten. Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonia Nr. 32 in G-Dur, bestehend aus drei nahtlos ineinander übergehenden Sätzen, bot keinen Raum für falsches Klatschen, wie OLW-Präsident Peter Möller schmunzelnd anmerkte. Der erste Satz begann verspielt und romantisch, wechselte in eine meditative Stimmung und endete mit einer eleganten Wiederaufnahme des Anfangsthemas im letzten Satz.
Judith Hirzberger: Virtuosität und Feingefühl
Als Solistin des Abends verzauberte die Violinistin Judith Hirzberger, ehemals Judith Tiefenthaler, das Publikum. Möller versprach, dass sie mit ihrem Feingefühl und ihrer Virtuosität begeistern würde, und er hatte recht. In Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert in e-Moll, op. 64, beeindruckte sie mit schnellen Läufen und präzisem Spiel, das zeigte, dass Musik echter Hochleistungssport ist. Ihr inniger Ausdruck und Gefühl berührten die Zuhörer besonders bei den hohen Pianissimi, die die Welt für einen Moment den Atem anhalten ließen. Das Publikum dankte es ihr mit Standing Ovations.
Mendelssohn Bartholdy: Emotionale Vielfalt und Tiefe
Nach der Pause präsentierte das Orchester Mendelssohn Bartholdys Symphonie Nr. 1 in c-Moll, op. 11. Der Komponist war erst 15 Jahre alt, als er das Werk 1824 veröffentlichte. Obwohl er es selbst als „kindisch“ empfand, zeigte das Stück emotionale Vielfalt und Tiefe. Der erste Teil war geheimnisvoll und kräftig, gefolgt von zarten Streicherlinien im Dialog mit den Blasinstrumenten. Ein mysteriöses Saitenzupfen der Violinen leitete das farbenfrohe und lebhafte Finale ein.