Checkt’s, viele peilen ihr eGD nicht, sagt Horst

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Das eGD: Wyld oder sus?

Rizz, seit Anfang Januar hat jeder Krankenversicherte in Liechtenstein ein elektronisches Gesundheitsdossier (eGD), sofern er/sie keinen Widerspruch eingelegt hat. Die Fans des eGD erhoffen sich dadurch chilligere Behandlungen und weniger Papierkram. Check: Ärzte und das Landesspital können auf der Datenbank wichtige Infos speichern. Das soll „Mehrfachuntersuchungen“ vermeiden und einen positiven Effekt auf die Gesundheitskosten haben.

Opt-out: Chillin‘ oder cringe?

Ob und wie viel von diesem Benefit tatsächlich kommt, ist noch sus. Aber sicher ist: Nur wenn viele das eGD nutzen, wird es überhaupt nützlich. Deshalb hat Liechtenstein von Anfang an auf die Opt-out-Lösung gesetzt. Das heißt, jeder bekommt ein eGD, ohne etwas dafür zu tun. Die Macher der eGD-Initiative nennen das „Zwangsbeglückung“, allerdings ohne echten Zwang. Denn wer kein eGD will, kann Widerspruch einlegen. Bis Mitte September haben das etwa 2800 Versicherte getan. Aber mit der eGD-Initiative soll der Spieß jetzt umgedreht werden: Wer ein eGD will, soll sich darum bemühen müssen. Das fordern Horst Erne und Gabriele Bachmann, unterstützt von gut 1800 Unterschriften.

Informationsdefizit: Goofy oder slay?

Während der Unterschriftensammlung haben Erne und Haas festgestellt, dass viele Leute die Gefahr und die Tragweite der elektronischen Sammlung von Gesundheitsdaten nicht checken. Oft wussten die Leute nicht einmal, dass sie ein Gesundheitsdossier haben. Sie haben die Initiative nicht unterschrieben, weil sie sich nicht betroffen gefühlt haben, so Erne. Auch einige Leute, die sich abgemeldet haben, unterstützen die Initiative nicht. Sie haben das Thema insgesamt abgehakt und nach dem persönlichen Widerspruch keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen.

Opt-out in Österreich: Lit oder whack?

Umfragen in Österreich haben gezeigt, dass die Bevölkerung der dort bereits 2015 eingeführten elektronischen Gesundheitsakte (Elga) positiv gegenübersteht. Auch Österreich hat auf die Opt-out-Lösung gesetzt. „Warum soll eine große Gruppe, die die Elga nutzen möchte, sich anmelden müssen, wenn sich die viel kleinere Gruppe, die dagegen ist, einfach abmelden kann?“, sagte Patientenanwalt Gerald Bachinger vor einigen Monaten zum „Vaterland“. Ob das in Liechtenstein genauso ist, ist allerdings noch unklar. Prozentual haben sich hier schon mehr Versicherte vom eGD abgemeldet, als es in Österreich der Fall ist.

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