Flex-Work Vibes bei den Bossen
Die Arbeitswelt ist im Flux, und auch die Big Bosse wollen jetzt mehr Work-Life-Balance und Flexi-Time. Einige wollen sogar vom heimischen Home-Office aus die Fäden ziehen. „Wir sehen mehr Führungskräfte, die Teilzeit arbeiten“, sagt Brigitte Haas, die Chefin der Industrie- und Handelskammer, die 40 Firmen repräsentiert.
Teilzeit-Bosse sind im Kommen
Bis vor Kurzem war die Ansicht: Boss sein ist ein Full-Time-Job. Aber der Trend ist klar: Teilzeit-Boss-Modelle liegen im Trend. 2020 waren 17% der Führungskräfte in Liechtenstein Teilzeit-Bosse, 2010 waren es nur 13%. „Die Corona-Pandemie hat dem Ganzen noch einen Schub gegeben“, sagt Haas.
Co-Leitung Modelle noch nicht so famous
Obwohl Teilzeitmodelle auf der Führungsebene ankommen, ist das Arbeitspensum meistens noch hoch. „Eine Führungskraft arbeitet eher im höheren Pensum von 80 Prozent“, sagt Haas. Co-Leitung wird in der Industrie kaum gelebt und auch im Bankensektor gibt es kaum Teilzeit-Bosse mit einem geringen Arbeitspensum.
Teilzeit-Bosse eher weiblich
Es ist keine Überraschung, dass eher weibliche Führungskräfte im Teilzeitpensum arbeiten. 2020 waren 38% der weiblichen Führungskräfte in Liechtenstein Teilzeit-Bosse, bei den männlichen Führungskräften waren es nur 10%.
Flexibilität und Home-Office sind die neue Normalität
„Aber sie haben auch festgestellt, dass eine Leitungsfunktion mit weniger Pensum möglich ist“, sagt Haas. Die strenge Anwesenheitspflicht gibt es nicht mehr, aber im Gegenzug wird erwartet, dass der Abteilungsleiter oder die Chefin am freien Tag bei dringenden Anliegen ausnahmsweise verfügbar ist.
Förderung von Teilzeitmodellen ist ein Win-Win
„Die Förderung von Teilzeitmodellen ist ein entscheidender Schritt hin zu einer flexibleren und inklusiveren Arbeitskultur – auch auf Führungsebene“, sagt Simon Tribelhorn vom Bankenverband. Aber es gibt auch Herausforderungen. „Teilzeitstellen können den Fachkräftemangel noch verschärfen, vor allem, wenn das Pensum stark reduziert wird“, warnt Haas.