Sozialer Zusammenhalt in Liechtenstein
Die erste umfassende Studie seit 2008 zeigt, dass der soziale Zusammenhalt im Land stark ist. Projektleiter Florin Konrad betont, dass es dringend nötig war, fundierte Daten zu sammeln, um Entwicklungen zu belegen.
Studie initiiert
Die Stiftung Lebenswertes Liechtenstein wollte valide Daten zur Teilhabe und Partizipation. Der Austausch mit dem Liechtenstein-Institut führte schnell zu einer gemeinsamen Datenerhebung.
Ergebnisse und Pläne
Die Studie identifizierte Nachbarschaftsverhältnisse, Diskussionskultur und Einsamkeit als zentrale Themen. Trotz geringer Einsamkeitswerte sind 10 % der Befragten häufig einsam. Im Herbst wird das weitere Vorgehen besprochen.
Wahrnehmung von außen
Liechtenstein gilt als „Insel der Glückseligen“. Trotz starkem Zusammenhalt kennen sich 22 % der Nachbarn nicht. Das Land ähnelt eher einer Stadt-Agglomeration wie Zürich.
Kollektivität und Individualisierung
Ein globaler Trend zur Individualisierung ist auch in Liechtenstein spürbar, obwohl das Vertrauen in kollektive Institutionen hoch bleibt.
Vertrauen ins Fürstenhaus
Die Studie zeigt ein hohes Vertrauen ins Fürstenhaus und eine stabile gesellschaftliche Entwicklung.
Solidarität und Spendenbereitschaft
Liechtensteiner spenden eher an kleine Organisationen, die sie kennen. Ehrenamtliche Tätigkeiten haben einen hohen Stellenwert.
Zukunft der Studie
Eine weitere Durchführung der Studie in zwei bis drei Jahren ist geplant, um Entwicklungen nach der Digitalisierungswelle und Pandemie zu vergleichen.
Überraschende Erkenntnisse
Widersprüchliche Wahrnehmungen des sozialen Zusammenhalts und die Tatsache, dass viele ihre Nachbarn nicht kennen, waren überraschend. Das Gefühl der Zugehörigkeit in Liechtenstein unterscheidet sich deutlich von dem in der Schweiz und der EU.